Düsseldorf. „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um die ortsnahe allgemeinmedizinische Versorgung in unserer Heimat sicherzustellen. Ohne unsere Hausärzte geht das nicht. Sie sind das Rückgrat dieser Versorgung“, warnt der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Kamieth aus Siegen. Denn im Kreis Siegen-Wittgenstein droht laut neuesten Zahlen des Landes in den Kommunen Bad Berleburg, Erndtebrück und Wilnsdorf bereits jetzt eine Gefährdung der hausärztlichen Versorgung.
Das NRW-Gesundheitsministerium hat Mitte März eine Liste veröffentlicht. Aus dieser geht hervor, dass in 92 nordrhein-westfälischen Gemeinden eine Unterversorgung bei den niedergelassenen Hausärzten bevorsteht. In Südwestfalen sind 20 Kommunen betroffen. In 48 weiteren NRW-Gemeinden erscheint zudem eine solche Gefährdung zumindest auf mittlere Sicht möglich. Auch hier sind 11 südwestfälische Kommunen betroffen. Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind dies Burbach, Freudenberg, Hilchenbach und Neunkirchen. Kamieth erklärt: „Aufgrund des demografischen Wandels stehen wir hier vor einer gewaltigen Herausforderung. Der drohende Ärztemangel ist eines der drängendsten Probleme bei uns im ländlichen Raum. Die hausärztliche Versorgung ist in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens immer schwieriger zu gewährleisten.“ Die CDU-Landtagsfraktion hat dieses Problem bereits Anfang 2013 aufgegriffen.
Aus diesem Grund hat sie die Initiative „Arzt vor Ort“ ins Leben gerufen. „Mit dieser Initiative möchte die CDU erreichen, dass ortsnahe, allgemeinmedizinische Versorgung in Nordrhein-Westfalen zukünftig besser und umfassender sichergestellt ist“, erläutert der heimische Abgeordnete. Daher fordert die CDU die Landesregierung auf, endlich im Raum Ostwestfalen-Lippe eine weitere medizinische Fakultät für NRW einzurichten. Des Weiteren braucht es aus Sicht der CDU Anreize, damit junge Ärzte nach dem Studium eine Hausarztpraxis im ländlichen Raum übernehmen. Die Landesregierung ist in der Pflicht, die flächendeckende Hausärzte-Versorgung zu gewährleisten und hierbei insbesondere kommunale Initiativen zu unterstützen. Eine der Hauptaufgaben von Politik ist es, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und ausreichende Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu bewältigen. Das sollte insbesondere auch für den sich abzeichnenden Hausarztmangel gelten. Ich bin daher der festen Überzeugung, dass wir alle nun mit Hochdruck daran arbeiten müssen, diese Herausforderung zu bewältigen“ so Kamieth abschließend.