In einer Sondersitzung hat sich der Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend an diesem Donnerstag mit dem tragischen Tod der dreijährigen Greta in einer Kindertagesstätte in Viersen befasst. Eine 25 Jahre alte Erzieherin sitzt seit dem 20. Mai wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Im Landtag bestätigte der Leiter des LVR-Jugendamtes Rheinland, Lorenz Bahr, dass es zuvor in drei weiteren Kitas, in der die Frau gearbeitet hatte, Notarzteinsätze gegeben hatte – allein in einer Kempener Einrichtung viermal. Das Justizministerium hat seit diesem Mittwoch Kenntnis, dass die Staatsanwaltschaft Kleve einen Vorfall, bei dem die Erzieherin sich 2019 selbst verletzt hatte und psychische Probleme festgestellt wurden, nicht weitergegeben hat. Dazu der familienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion NRW Jens Kamieth MdL:
„Der Tod der kleinen Greta macht uns alle und mich persönlich sehr, sehr betroffen. Gretas Familie gilt meine aufrichtige Anteilnahme und das Versprechen, alles dafür zu tun, dass die Umstände ihres Todes schnell, gründlich und lückenlos aufgeklärt werden können. Ganz wichtig ist, dass der tragische Vorfall keinesfalls die Qualität der Arbeit in Zweifel ziehen darf, die von Erzieherinnen und Erziehern in NRW-Kitas täglich geleistet wird – auch und gerade zum Schutz unserer Kinder. Dass allein im Landesjugendamt Rheinland im vergangenen Jahr fast 1500 besondere Vorkommnisse gemeldet und untersucht wurden, zeigt, dass Meldeketten existieren und wichtig sind. Dennoch ist es unsere Pflicht, in einem Fall wie Gretas ganz genau hinzuschauen und aufzudecken, ob das gute System noch Lücken hat, die es zu schließen gilt. Wir sind im Landtag einig: Wir werden tun, was wir können, damit sich ein solcher Fall nicht wiederholt.“