Netphen-Deuz, 11. November 2024 – Ein außergewöhnliches Projekt des AWO Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe unterstützt derzeit Jugendliche, die aus Krisen- und Kriegsgebieten geflüchtet sind, auf ihrem Weg. Mit dem Projekt „Stark auf dem Rad“, das aus Mitteln der Sozialstiftung NRW in einer gemeinsamen Aktion mit der Aktion Lichtblicke e.V. gefördert wird, soll den unbegleiteten minderjährigen Angekommenen nicht nur das Radfahren beigebracht, sondern auch das deutsche Verkehrssystem nähergebracht werden. Ziel ist es, die Jugendlichen mobiler und selbstständiger zu machen, damit sie sich sicher in ihrem Alltag bewegen und somit auch aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Das Projekt richtet sich vor allem an minderjährige Geflüchtete, die oft schon in jungen Jahren vor Krieg, Verfolgung und Gewalt aus ihren Herkunftsländern fliehen mussten. Von Anfang an wurden die Jugendlichen aktiv in das Projekt eingebunden. Bereits beim Kauf der Fahrräder durften sie mitentscheiden und sich mit dem Aufbau und der Sicherheitsausstattung vertraut machen. Im Anschluss wurden die Jugendlichen in das deutsche Verkehrssystem eingeführt. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Verkehrsregeln, die vielen der jungen Menschen zunächst fremd und teilweise kompliziert erscheinen können.
„Alle Jugendlichen können mittlerweile Fahrrad fahren“, berichtet Julia Bahr, Leiterin des Projekts, stolz. Dennoch bleibt die Herausforderung, das deutsche Verkehrssystem vollständig zu verstehen. Umso wichtiger ist die kontinuierliche Unterstützung durch die Betreuerinnen und Betreuer, die die Jugendlichen auch im Alltag weiter begleiten.
Am Projekt „Stark auf dem Rad“ zeigte sich auch die lokale Politik interessiert. Jens Kamieth, NRW-Landtagsabgeordneter, besuchte gemeinsam mit Laila Mahmood, der stellvertretenden Geschäftsführerin der AWO, das Projekt in Deuz. Beide zeigten sich begeistert von dem Engagement der Jugendlichen und betonten die Bedeutung solcher Projekte für die Integration und Mobilität geflüchteter junger Menschen.
„Das Projekt leistet einen wertvollen Beitrag dazu, den Jugendlichen mehr Selbstständigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“, so Julia Bahr. „Fahrradfahren ist nicht nur eine praktische Fähigkeit, sondern ein wichtiger Schritt zu mehr Unabhängigkeit.“