Jens Kamieth zur Aufnahme ukrainischer Kinder in NRW

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Jens Kamieth zur Aufnahme ukrainischer Kinder in NRW
„Familien auf der Flucht brauchen ein Gefühl der Geborgenheit“

Der Ausschuss für Kinder, Familie und Jugend hat am heutigen Donnerstag über die Aufnahme ukrainischer Kinder und ihre Betreuung debattiert. Dazu erklärt unser familienpolitischer Sprecher Jens Kamieth:

„An den Flüchtlingen, die aus der Ukraine jetzt zu uns nach Nordrhein-Westfalen kommen, können wir das ganze Ausmaß an Menschenverachtung von Putins Krieg ablesen: Mütter mit kleinen Kindern, ganze Waisenhäuser, die evakuiert werden mussten, und in einer stark steigenden Anzahl unbegleitete Jugendliche. Ich vermag mir nicht vorzustellen, wie es einer Familie geht, die überstürzt ihre Heimat und den Vater zurücklassen musste, aber ich weiß eines: Wir müssen alles tun, um diese Familien hier aufzufangen und ihr das Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln.

Für die Kinder- und Jugendhilfe, die Familienhilfe und das Kinderbetreuungssystem bringt die aktuelle Situation ganz neue und große Herausforderungen mit sich – insbesondere aufgrund des ohnehin beträchtlichen Erziehermangels. Kitas und Tagespflegeeinrichtungen sowie -personen, die jetzt noch zusätzlich Kinder aufnehmen können, bekommen von uns als Land eine klare Unterstützungszusage. Auch der Bund ist aufgefordert, jetzt schnell die zugesagten Finanzmittel freizugeben. Wir müssen aber auch zur Kenntnis nehmen, dass viele Mütter und Kinder nach der Flucht Nähe zueinander suchen. Deshalb brauchen wir nicht in erster Linie eine Betreuung, sondern auch Brückenangebote wie Eltern-Kind- oder Spielgruppen, deren Finanzierung wir für die Kommunen ebenfalls sichern. Die ,Griffbereit‘-Angebote für die frühkindliche Entwicklung und zum Erwerb der Sprachkompetenz stehen auch in Ukrainisch zur Verfügung, und es werden zeitnah entsprechende Gruppen bei Flüchtlingsangeboten wie auch Kitas aufgebaut.

Ein wichtiger Schritt war es, einige Sammelunterkünfte für ukrainische Frauen mit ihren Kindern vorzuhalten. Aber wichtig ist vor allem, dass sie so rasch wie möglich in familiengerechte Wohnformen umsiedeln können. Diese Familien sollen wirklich ankommen und zur Ruhe kommen dürfen. Das ist ein gesamtgesellschaftlicher Kraftakt – doch ich bin angesichts der enormen Hilfsbereitschaft im ganzen Land überzeugt, dass wir ihn als NRW gemeinsam stemmen können.“