Siegen-Wittgenstein. Der Kreis Siegen-Wittgenstein braucht mehr Datenautobahnen. Das geht aus einer Studie im Auftrag der NRW.Bank hervor, die in Düsseldorf vorgestellt wurde. Um den Kreis Siegen-Wittgenstein flächendeckend mit Hausanschlüssen aus Glasfaser anzubinden, müssten 176 Millionen Euro investiert werden. Aber selbst wenn örtliche Randlagen nicht mit Glasfaser angebunden würden und auf bestehende Datenautobahnen zurückgegriffen wird, bleiben hohe Kosten.
Selbst bei dieser Variante müssten 77 Millionen Euro allein für den Kreis Siegen-Wittgenstein aufgewendet werden. Das liegt daran, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein viele ländliche Gebiete hat und bislang weniger Glasfaserkabel als im Landesdurchschnitt verlegt wurden.
Aus diesem Grund müssten für 42 Prozent der knapp 130.000 Haushalte im Kreis Siegen-Wittgenstein neue Anschlüsse gelegt werden. Der örtliche CDU-Landtagsabgeordnete Jens Kamieth kritisierte auf Grund der Studie die rot-grüne Landesregierung scharf: „Es wird deutlich, dass wir mehr Fördergelder brauchen, um die weißen Flecken beim schnellen Internet in Siegen-Wittgenstein zu beseitigen.“
Nachdenklich stimme ihn, dass die Studie darauf hinweise, dass die Unterversorgung in Gewerbegebieten in Nordrhein-Westfalen besonders auffallend sei. „Leidtragende sind wieder einmal die vielen mittelständischen Unternehmen in Siegen-Wittgenstein. Mit einer Infrastruktur von gestern wird es auf Dauer immer schwerer, die innovativen Produkte von morgen anzubieten“, so die Befürchtung des CDU-Abgeordneten. Langfristig koste diese Politik Arbeitsplätze in der Region.