Vom neuen Hörsaalzentrum am Campus Unteres Schloss zum ersten deutschen Quantencomputer – für Raphael Tigges und Jens Kamieth hielt der Besuch an der Universität Siegen ein volles Programm parat. Die Uni-Leitung mit Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart und Kanzler Ulf Richter informierte die beiden Landes-Politiker zunächst über die Zukunfts-Pläne der Hochschule und das Projekt „Siegen. Wissen verbindet“, auf dem Emmy-Noether-Campus führte Prof. Dr. Christof Wunderlich einen Einblick in die Forschung rund um das Mega-Thema Quantentechnologie. „Ich bin begeistert, wie stark die Universität im Thema Quantencomputing engagiert ist – es ist ganz klar eine der großen Zukunftstechnologien. Der Blick in die Forschung war sehr lehrreich, ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt“, sagte Raphael Tigges.
Für Raphael Tigges war es auch der Antrittsbesuch an der Universität, im Landesparlament fungiert er als wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die Entwicklung der Universität in der Siegener Innenstadt sieht er als optimalen Weg an: „Das Projekt ‚Siegen. Wissen verbindet‘ ist ein wunderbares Beispiel, wie der Hochschulbau der Zukunft gedacht werden kann. Ein integriertes Campus-Modell bietet große Chancen für eine nachhaltige, klimaneutrale und lebendige Stadtentwicklung. Das unterstütze ich gern.“ Gemeinsam mit Jens Kamieth besichtigte Raphael Tigges die neuen Uni-Gebäude in der Innenstadt, darunter die Innenstadtmensa und das Hörsaalzentrum im Dachgeschoss des Warenhauses Galeria Karstadt Kaufhof.
Neben dem Bau ging es auch um Forschung – hier öffnete Prof. Christof Wunderlich gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Mannel (Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs) die Türen auf dem Emmy-Noether-Campus der Universität. Thema: Quantencomputing. „Das ist eine Innovation, die das Potenzial hat, einen richtigen Umbruch herbeizuführen und Probleme zu lösen, die bisher nicht lösbar sind“, erklärte Prof. Mannel. Die Gruppe besichtigte zudem den Quantencomputer auf dem Campus. „Der erste deutsche Quantencomputer steht in Siegen – das ist eine Besonderheit, für Siegen ebenso wie für NRW“, sagte Prof. Wunderlich vom Lehrstuhl für Experimentelle Quantenoptik.
In Nordrhein-Westfalen wurde im März 2022 das Netzwerk „EIN Quantum NRW“ gegründet, um das Bundesland als „Hotspot“ der Quantenforschung zu positionieren. Zehn Universitäten und drei außeruniversitäre Einrichtungen sind daran beteiligt, die Universität Siegen als Standort des ersten deutschen Quantencomputers mittendrin. Siegener WissenschaftlerInnen arbeiten aktuell unter anderem daran, das Quantencomputing für mittelständische Unternehmen nutzbar zu machen. Dieses Ziel verfolgt auch die Uni-Ausgründung „eleQtron“ – das erste deutsche Start-up für die Entwicklung von Quantencomputer-Hardware.
Der nächste Schritt folgt im Laufe des Jahres 2023 mit dem Start des neuen Master-Studiengangs „Quantum Science“ an der Naturwissenschaftliche-Technischen Fakultät der Universität Siegen. Der interdisziplinäre Studiengang umfasst die Felder Physik, Mathematik, Informatik und Elektrotechnik.