
In der Schulbibliothek des Gymnasiums Auf der Morgenröthe: Siegens Bürgermeister Steffen Mues, Volker Lindhauer (Referent im Büro der Ministerin), NRW-Schulministerin Dorothee Feller und Jens Kamieth MdL (v. l.).
Die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller besuchte auf Einladung des Landtagsabgeordneten Jens Kamieth am 28. August zwei Schulen in der Region – die Grundschule Oberfischbach in Freudenberg und das Gymnasium Auf der Morgenröthe in Siegen. Kurz zuvor war die Grundschule Oberfischbach Ziel eines Vandalismusvorfalls geworden: Unbekannte hatten mutwillig Wasserhähne aufgedreht und damit erhebliche Sachschäden verursacht. Ministerin Feller zeigte sich betroffen und betonte, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit schulischer Infrastruktur für ein gutes Lernumfeld sei.
Der Besuch in Oberfischbach fiel mit der Einschulung der Erstklässler zusammen und stand ganz im Zeichen aktueller bildungspolitischer Themen. Im Gespräch mit Jens Kamieth, Bürgermeisterin Nicole Reschke und Schulleiterin Martina Held wurden unter anderem die Landespauschalen für die Offene Ganztagsschule (OGS) thematisiert. Ministerin Feller lobte zudem das Engagement der Schule, insbesondere das Schülerparlament, das demokratische Aufgaben in ehrenamtlicher Weise übernimmt.
Ein weiteres zentrales Thema war der Einsatz von Alltagshelferinnen und Alltagshelfern, die als wertvolle Unterstützung für die Schulen gelten. „Sie entlasten die Lehrkräfte und schaffen mehr Raum für den Unterricht“, so Ministerin Feller. Diese Kräfte seien nicht mehr wegzudenken. Sie kommen vor allem in Grundschulen, aber auch in Haupt- und Realschulen zum Einsatz.
Schulleiterin Martina Held betonte die hohe Aktivität und Motivation der Lehrkräfte an ihrer Schule, wies jedoch auch auf die Herausforderungen hin, die durch zusätzliche Aufgaben entstehen – etwa das verpflichtende Lesen dreimal 20 Minuten pro Woche. Ministerin Feller unterstrich die Bedeutung guter Lernvoraussetzungen: „Es ist wichtig, dass wir bei den Basiskompetenzen besser werden.“ Ziel sei es, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindestanforderungen nicht erfüllen, durch entsprechende Förderung zu senken und gleichzeitig mehr Kinder zu den Optimalstandards zu führen. Dabei komme auch den Elternhäusern eine bedeutende Rolle zu: „Es sollte vorgelesen werden – nicht nur das Smartphone zum Spielen überlassen werden“, so Feller. Die Verantwortung liege nicht allein bei den Schulen.
Im Anschluss besuchte die Ministerin zusammen mit Jens Kamieth das Gymnasium Auf der Morgenröthe in Siegen, wo sie von Schulleiter Sven Berghäuser und Bürgermeister Steffen Mues begrüßt wurde. Nach einer musikalischen Darbietung stand zunächst der Austausch mit der DaZ-Gruppe (Deutsch als Zweitsprache) im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler berichteten offen von ihren Erfahrungen beim Erlernen der deutschen Sprache und den Herausforderungen im Schulalltag.
In der Schulbibliothek traf Ministerin Feller anschließend auf Vertreterinnen und Vertreter der Schülerschaft. Themen waren unter anderem die Finanzierung des Schülertickets, die Dauer von Abiturklausuren, die Einführung eines fünften Abiturfachs in NRW sowie das neue Schülerfeedback, das ab Herbst eingeführt wird. „Wir müssen die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellen und individuell fördern“, betonte die Ministerin.
Jens Kamieth zeigte sich erfreut über den offenen und konstruktiven Austausch: „Der Besuch der Ministerin war ein starkes Zeichen für die Wertschätzung unserer Schulen und ihrer engagierten Arbeit.“